Der fliegende Lasten-Esel

Die an Basel grenzende Gemeinde Allschwil ist nicht gerade als Helikopter-Hotspot bekannt. Nun war dort aber ein ungewöhnlicher Hubschrauber im Spezialeinsatz – der Kaman K-1200 K-MAX

  • Fotos: Uwe Stohrer
  • Text: Jürgen Schelling

Nahe der Ortsmitte von Allschwil bei Basel machen einige Schaulustige grosse Augen. Aber ein derartiges Spektakel nahe der Grosstadt und nur einen Steinwurf von der Grenze zu Frankreich entfernt gibt es sonst nie zu sehen. Ein ungewöhnlicher Hubschrauber schwebt über der Szenerie. Es ist aber kein Polizeiheli über einem Unfall oder ein Rettungshubschrauber im Anflug aufs Krankenhaus. Stattdessen hat der Drehflügler mächtig was am Haken – einen halben Baumstamm. Denn der Kaman K-1200 K-MAX, ein US-amerikanischer Lastenhelikopter, ist spezialisiert auf ungewöhnliche Lasttransporte an schwierigen Stellen. Und mitten in Allschwil müssen entlang einer Strasse insgesamt rund 40 Bäume entfernt werden.

Die Firma Rotex aus Kägiswil hat gleich drei Exemplare des Typs K-MAX in ihrer Flotte. Denn er bringt für den Lastentransport einige Talente mit, da er ausschliesslich zur Beförderung untergehängter Fracht oder von Feuerlöschbehältern entwickelt wurde. Nur ein Pilot ist an Bord. Der sitzt mittig im extrem schmalen Rumpf und kann durch Fenster mit Ausbuchtungen perfekt auf beiden Seiten nach unten schauen.

Ausserdem ist der K-1200 ein echter Schwerathlet. Er wiegt ohne Sprit 2300 Kilo, kann aber bis zu 2,72 Tonnen schleppen, also mehr als sein Eigengewicht. Diese hohe Leistungsfähigkeit verdankt er seiner absolut aussergewöhnlichen Technik. Den sonst bei Helikoptern zum Ausgleichen des Drehmoments beim Gasgeben oder -wegnehmen üblichen Heckrotor sucht man hier vergebens. Stattdessen sind zwei Rotorköpfe mit vier Rotorblättern seltsam gekippt auf dem Rumpf erkennbar. Erst wenn die Rotoren anfangen sich zu drehen lässt sich die ungewöhnliche Konfiguration erkennen. Die Blattebenen der beiden gegenläufigen Rotoren kämmen ineinander, aber natürlich, ohne sich zu berühren. Flettner-Doppelrotor nennt sich dieses Prinzip. Entwickelt wurde diese Technik in den 1930erjahren vom deutschen Ingenieur und Luftfahrtpionier Anton Flettner. Zwar wurde das Prinzip bereits in mehreren Helikoptern eingesetzt, es ist aber bis heute eine absolut exotische Antriebstechnik in der Aviatik.

Urs Riebli, Chef der Rotex Helicopter AG, lobt neben der Leistungsfähigkeit vor allem die robuste Bauart dieses Hubschraubers. Denn sein 1997 gegründetes Unternehmen setzt ausschliesslich die K-MAX der US-amerikanischen Kaman Aerospace Company ein. Im Oktober 2017 kam der jüngste Heli nagelneu zur Rotex-Flotte. Der Hersteller Kaman hatte zehn Jahre mit dem Bau des Hubschraubers pausiert und erst vergangenen Jahr die Produktion aufgrund hoher Kundennachfrage nach diesem Typ wieder aufgenommen. Rotex führt Aufträge nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Frankreich, Liechtenstein und Deutschland aus. Etwa 70 Prozent der Lastflüge finden in der Forstwirtschaft statt. Die anderen 30 Prozent entfallen auf Montage- und sonstige Transportaufträge. Dadurch, dass der Kaman bis auf 4600 Meter Höhe fliegen kann, ist er natürlich auch für Aufträge in hochalpinen Lagen der Schweiz prädestiniert.

Den Zuschauern in Allschwil sind diese Leistungsdaten aber vermutlich ziemlich egal. Sie staunen vielmehr, wie relativ leichtfüssig der Helikopter grosse Teile ganzer Baumstämme nach oben zieht und dann auf einer nahegelegenen Wiese der Gemeinde ablegt. Da der K-MAX zwar für den Transport von Unterlastfracht optimiert ist, eignet er sich weder für den Personentransport noch kann er Fracht in seinem Rumpf befördern.

Mit einer Reichweite von 480 Kilometern ist auch kein längerer Nonstopflug möglich. Da die Tankkapazität aber zugunsten einer grösseren Zuladung begrenzt wurde und der K-max meist mit Hilfe eines mitgeführten Tankwagens nahe des Einsatzortes, in diesem Fall südlich Basel, betankt wird, ist das kein Problem.

Geschwindigkeitsrekorde kann er allerdings nicht aufstellen, da seine beiden Rotorkreise einen enormen aerodynamischen Widerstand erzeugen. Bei Lastflügen kommt es allerdings nicht auf Speed an, deshalb ist dies für den Kaman kein wirklicher Nachteil. Zudem ist er leiser als ähnlich grosse Helikopter, was ihn für den Einsatz in lärmsensiblen Gebieten wie etwa hier am Stadtrand von Basel eignet. Für die Zaungäste in Allschwil ist der Heli-Einsatz direkt vor ihren Augen jedenfalls ganz grosses Kino .

Nahe der Ortsmitte von Allschwil bei Basel machen einige Schaulustige grosse Augen. Aber ein derartiges Spektakel nahe der Grosstadt und nur einen Steinwurf von der Grenze zu Frankreich entfernt gibt es sonst nie zu sehen. Ein ungewöhnlicher Hubschrauber schwebt über der Szenerie. Es ist aber kein Polizeiheli über einem Unfall oder ein Rettungshubschrauber im Anflug aufs Krankenhaus. Stattdessen hat der Drehflügler mächtig was am Haken – einen halben Baumstamm. Denn der Kaman K-1200 K-MAX, ein US-amerikanischer Lastenhelikopter, ist spezialisiert auf ungewöhnliche Lasttransporte an schwierigen Stellen. Und mitten in Allschwil müssen entlang einer Strasse insgesamt rund 40 Bäume entfernt werden.

Die Firma Rotex aus Kägiswil hat gleich drei Exemplare des Typs K-MAX in ihrer Flotte. Denn er bringt für den Lastentransport einige Talente mit, da er ausschliesslich zur Beförderung untergehängter Fracht oder von Feuerlöschbehältern entwickelt wurde. Nur ein Pilot ist an Bord. Der sitzt mittig im extrem schmalen Rumpf und kann durch Fenster mit Ausbuchtungen perfekt auf beiden Seiten nach unten schauen.

Ausserdem ist der K-1200 ein echter Schwerathlet. Er wiegt ohne Sprit 2300 Kilo, kann aber bis zu 2,72 Tonnen schleppen, also mehr als sein Eigengewicht. Diese hohe Leistungsfähigkeit verdankt er seiner absolut aussergewöhnlichen Technik. Den sonst bei Helikoptern zum Ausgleichen des Drehmoments beim Gasgeben oder -wegnehmen üblichen Heckrotor sucht man hier vergebens. Stattdessen sind zwei Rotorköpfe mit vier Rotorblättern seltsam gekippt auf dem Rumpf erkennbar. Erst wenn die Rotoren anfangen sich zu drehen lässt sich die ungewöhnliche Konfiguration erkennen. Die Blattebenen der beiden gegenläufigen Rotoren kämmen ineinander, aber natürlich, ohne sich zu berühren. Flettner-Doppelrotor nennt sich dieses Prinzip. Entwickelt wurde diese Technik in den 1930erjahren vom deutschen Ingenieur und Luftfahrtpionier Anton Flettner. Zwar wurde das Prinzip bereits in mehreren Helikoptern eingesetzt, es ist aber bis heute eine absolut exotische Antriebstechnik in der Aviatik.

Urs Riebli, Chef der Rotex Helicopter AG, lobt neben der Leistungsfähigkeit vor allem die robuste Bauart dieses Hubschraubers. Denn sein 1997 gegründetes Unternehmen setzt ausschliesslich die K-MAX der US-amerikanischen Kaman Aerospace Company ein. Im Oktober 2017 kam der jüngste Heli nagelneu zur Rotex-Flotte. Der Hersteller Kaman hatte zehn Jahre mit dem Bau des Hubschraubers pausiert und erst vergangenen Jahr die Produktion aufgrund hoher Kundennachfrage nach diesem Typ wieder aufgenommen. Rotex führt Aufträge nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Frankreich, Liechtenstein und Deutschland aus. Etwa 70 Prozent der Lastflüge finden in der Forstwirtschaft statt. Die anderen 30 Prozent entfallen auf Montage- und sonstige Transportaufträge. Dadurch, dass der Kaman bis auf 4600 Meter Höhe fliegen kann, ist er natürlich auch für Aufträge in hochalpinen Lagen der Schweiz prädestiniert.

Den Zuschauern in Allschwil sind diese Leistungsdaten aber vermutlich ziemlich egal. Sie staunen vielmehr, wie relativ leichtfüssig der Helikopter grosse Teile ganzer Baumstämme nach oben zieht und dann auf einer nahegelegenen Wiese der Gemeinde ablegt. Da der K-MAX zwar für den Transport von Unterlastfracht optimiert ist, eignet er sich weder für den Personentransport noch kann er Fracht in seinem Rumpf befördern.

Mit einer Reichweite von 480 Kilometern ist auch kein längerer Nonstopflug möglich. Da die Tankkapazität aber zugunsten einer grösseren Zuladung begrenzt wurde und der K-max meist mit Hilfe eines mitgeführten Tankwagens nahe des Einsatzortes, in diesem Fall südlich Basel, betankt wird, ist das kein Problem.

Geschwindigkeitsrekorde kann er allerdings nicht aufstellen, da seine beiden Rotorkreise einen enormen aerodynamischen Widerstand erzeugen. Bei Lastflügen kommt es allerdings nicht auf Speed an, deshalb ist dies für den Kaman kein wirklicher Nachteil. Zudem ist er leiser als ähnlich grosse Helikopter, was ihn für den Einsatz in lärmsensiblen Gebieten wie etwa hier am Stadtrand von Basel eignet. Für die Zaungäste in Allschwil ist der Heli-Einsatz direkt vor ihren Augen jedenfalls ganz grosses Kino .

 

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